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G8 in Genua 2001 - ein angeklagter Aktivist berichtet im Vorfeld des Urteils vom 13. Juli

Für schwere Beweisfälschung und andere Vergehen im Rahmen der Gewaltexzesse in der Diaz-Schule in Genua anlässlich der Proteste gegen den G8-Gipfel 2001 hat das Berufungsgericht am 5.Juli 28 teilweise führende Polizeibeamte schuldig gesprochen.

Sie werden vom Dienst suspendiert, ihre Haftstrafen sind jedoch schon verjährt. Weniger milde geht das italienische Rechtssystem mit denen um, die damals einfach nur protestiert haben. Am 13.Juli wird das Urteil des Berufungsgerichts über 10 Personen erwartet, die in früheren Instanzen zu Gefängnisstrafen von 7-15 Jahren verurteilt worden waren. Um das zu rechtfertigen, wird ihnen "Verwüstung und Plünderung" vorgeworfen, eine Straftat, die mit dem deutschen Landfriedensbruch vergleichbar ist. Dabei wird der aus der Zeit des Faschismus stammende "Codice Rocco" hinzugezogen, um Personen qua "psychologischer Beteiligung" kollektiv verantwortlich zu machen. Wie das im Einzelfall aussieht, von weiteren Absurditäten der Beweisführung und wie es sich anfühlt, als Individuum abseits der medienwirksamen No-Global/Tute-Bianche/Social Forum - Netzwerke in die Mühlen der italienischen Justiz zu geraten, erzählt Carlo, einer der Angeklagten im Interview mit Radio Onda Rossa aus Rom. Zunächst schildert er, wie er den Beginn der Proteste erlebt hat.

Autor: Johanna / Onda Rossa

Radio: RDL Datum: 10.07.2012

Länge: 11:00 min. Bitrate: 128 kbit/s

Auflösung: Stereo (44100 kHz)